Vollplagiat liegt vor, wenn eine gesamte Arbeit von einer anderen Person geschrieben wurde als die auf dem Dokument angegebene. Umgangssprachlich ausgedrückt wurde die ganze Arbeit gefälscht oder geklaut.
Das Vollplagiat ist die gravierendste aller Plagiat Arten und hat schwere Konsequenzen.
So entsteht Vollplagiat
Eine Besonderheit des Vollplagiats ist, dass es nie zufällig oder aus Unachtsamkeit entsteht, denn der gesamte Text einer fremden Person wird übernommen.
Im Gegensatz dazu stehen bspw. das Selbstplagiat und das Strukturplagiat. Hier kann diskutiert werden, ob versehentlich plagiiert wurde.
Motivation für Vollplagiat
Es gibt verschiedene Motivationen, warum Studierende trotzdem Vollplagiat begehen.
Mögliche Gründe sind:
- Wenig Zeit: die Studierenden fühlen sich unter Druck und denken, es sei besser eine gefälschte Arbeit abzugeben, als keine.
- Keine Lust oder Motivation, selbst die Abschlussarbeit zu schreiben: Eine Ghostwriting-Agentur zu beauftragen scheint plötzlich eine gute Idee zu sein.
- Angst, mit den eigenen Fähigkeiten keine gute Note zu erhalten – Es wird lieber auf die Fähigkeiten Fremder zurückgegriffen.
Hochschulen erkennen Vollplagiat mit Hilfe von Plagiatssoftware
Ein Vollplagiat kann heutzutage leicht entdeckt werden. Hochschulen verwenden in der Regel Plagiatssoftware, mit der jede einzelne Abschlussarbeit einem Plagiat Check unterzogen wird.
Die Datenbanken dieser Plagiatsprüfungen sind riesig – sie enthalten Milliarden Quellen und zusätzlich alle Abschlussarbeiten dieser Hochschule. Dadurch werden Vollplagiate meistens sofort entdeckt und die schweren Konsequenzen treten in Kraft.
Auch Ghostwriting kann erkannt werden, selbst wenn die Abschlussarbeit neu verfasst wurde. Wenn du beispielsweise bei deiner Betreuungsperson bereits eine Hausarbeit geschrieben hast, könnten sie den Unterschied im Schreibstil erkennen.
Es ist also nicht ratsam, Vollplagiat in der Hoffnung zu begehen, dass es nicht entdeckt wird. Die Wahrscheinlichkeit aufzufliegen ist höher.
Konsequenzen eines Vollplagiats
Ein Vollplagiat geschieht nie aus Versehen. Bei Studierenden kann Vollplagiat verschiedene Folgen haben:
- Nichtbestehen des Kurses
- Exmatrikulation
- Anzeige wegen Urheberrechtsverletzung
- Aberkennung des akademischen Titels
Die Konsequenzen hängen auch davon ab, für welche Prüfungsleistung das Vollplagiat begangen wurde, also ob es sich um eine kleine Hausarbeit oder deine Masterarbeit handelt.
Die konkreten Folgen hängen davon ab, wie deine Hochschule über deinen individuellen Fall entscheidet.
Was du tun kannst, wenn du Vollplagiat begangen hast
Wenn du Vollplagiat begangen hast, solltest du diese Arbeit auf keinen Fall abgeben. Der einzige Weg, um dem Vollplagiat zu entgehen, ist leider das Schreiben einer neuen Arbeit.
Du kannst deine Betreuungsperson um eine Verlängerung der Frist bitten, oder deine Bachelorarbeit bewusst abbrechen.
Sprich mit deiner Betreuungsperson und erkläre ehrlich, dass du z. B. einfach keine Zeit hattest und deswegen ganz neu beginnen möchtest.
Du erhältst dann für deinen Zweitversuch ein neues Thema und deine Bearbeitungszeit beginnt von neu.
Selbst wenn das bedeutet, dass du ein Semester länger studieren musst, lohnt es sich mehr, als ein Vollplagiat abzugeben und deswegen exmatrikuliert zu werden.
Im Zweifel eine Plagiatsprüfung nutzen
Vollplagiat bedeutet 100% Übereinstimmung mit einem anderen Dokument. Es ist aber gar kein, also 0%, Plagiat erlaubt. Du solltest Werke anderer nutzen, diese aber immer richtig zitieren.
Wenn du dir nicht sicher bist, ob du vielleicht teilweise in deiner Abschlussarbeit plagiiert hast, solltest du privat eine Plagiatsprüfung online nutzen.
Hier wird dir angezeigt, wie viel Ähnlichkeit dein Dokument mit anderen Dokumenten aufweist und du findest die Originalquellen am Rand, sodass du ggf. noch weitere Quellenangaben hinzufügen kannst.
Ich hoffe, ich konnte dich über Vollplagiat aufklären. Viel Erfolg!
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